Wasserstraßen

Die Spree

Die Spree ist ein etwa 400 Kilometer langer Fluss im Osten Deutschlands. Sie entspringt in der sächsischen Oberlausitz und durchquert auf rund 700 Metern auch kurz das tschechische Staatsgebiet. Die Nutzung mit motorisierten Booten ist ab dem Ort Leibsch, nördlich von Lübben, flussabwärts erlaubt. Als Bundeswasserstraße ist die Spree jedoch nur abschnittsweise klassifiziert. Der erste Abschnitt ist rund 10 Kilometer lang und trägt den Namen „Fürstenwalder Spree“. Erst ab dem Seddinsee südöstlich von Berlin wird die Spree wieder zur Bundeswasserstraße. Auf dem dazwischenliegenden Teilstück übernehmen der Spree-Oder-Kanal sowie der „Große Kanal“ zwischen Dämeritzsee und Seddinsee die Funktion einer schiffbaren Verbindung.
Am südlichen Ende des Seddinsees vereinigt sich die Spree auf etwa 12 Kilometern mit der Dahme. In Köpenick mündet zusätzlich die Müggelspree in die Spree. Von dort an fließt der Fluss als Treptower Spree, Berliner Spree und schließlich als Untere Spree rund 33 Kilometer durch das Berliner Stadtgebiet. In Berlin ist die Spree durchgehend als Bundeswasserstraße ausgewiesen, bevor sie bei Spandau in die Havel mündet. Dank der Stauregulierung weist die Spree in Berlin konstante Fahrrinnentiefen auf, was eine stabile und sichere Schifffahrt ermöglicht.

Die Spree im Berliner Stadtzentrum wird im Sommer vor allem von der Fahrgastschifffahrt genutzt. An Tagen mit gutem Wetter können pro Stunde bis zu 70 Fahrgastschiffe gezählt werden. Zehntausende Berlin-Besuchende nutzen jedes Jahr die Gelegenheit, vom Schiff aus das Regierungsviertel, den Tiergarten, die Szeneviertel Friedrichshain und Kreuzberg, Köpenick oder auch Spandau mit seiner Zitadelle zu erkunden.

Die Güterschifffahrt biegt üblicherweise am Hauptbahnhof in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal ab, der den westlichen Teil der Stadtspree umgeht, aber dafür den Berliner Westhafen und zahlreiche Unternehmen an seinem Ufer anbindet.

Die Spree gehört zu den vielen Gewässern, die Berlin bis heute zu einer der am besten durch schiffbare Wasserwege erschlossenen deutschen Großstädte machen. Das geht bis ins Mittelalter zurück, als die Flüsse die einzige Möglichkeit waren, das sumpfige Gelände zu durchqueren und zu erschließen. Im Zeitalter der Industrialisierung, als Berlin binnen weniger Jahrzehnte von einer Ansammlung kleiner Ort zu einer Millionenstadt anwuchs, waren es die Wasserwege, die es ermöglichten, Baustoffe und Nahrungsmittel bis mitten in die Stadt zu bringen. Damals wurde der Satz „Berlin wurde aus dem Kahn erbaut“ geprägt. Heute strebt die Stadt an, die Wasserstraßen – als einer der letzten Verkehrsträger mit freien Kapazitäten – wieder für die Innenstadtlogistik nutzbar zu machen.

Kurz & Kompakt

  • RLänge: 400 km
  • RSchiffbare Kilometer in Deutschland: 90 km
  • RBinnenwasserstraße-Klassifizierung: Östlich von Berlin III (Schiffe bis 67 Meter), ansonsten IV (Schiffe bis zu 85 Meter)
  • RWichtige Häfen: Rummelsburg und Treptow

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