Wasserstraßen

Die Mosel

Die Mosel ist nach der Maas mit einer Fließstrecke von 544 Kilometern der zweitlängste Nebenfluss des Rheins. Sie entspringt in Frankreich – in den Vogesen am Col de Bussang – und mündet in Koblenz am Deutschen Eck in den Mittelrhein. Ihr deutscher Abschnitt hat eine Länge von 231 Kilometern, auf denen sie komplett schiffbar ist, davon bildet sie auf 36 km Länge auch die Grenze zu Luxemburg. Das deutsche Moseltal wird vom stark mäandernden Verlauf des Stroms mit vielen Weinbergen an teils sehr steilen Hängen geprägt.

Schon bei den Römern war die Mosel eine wichtige Wasser- und Handelsstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg drängte Frankreich darauf, die Mosel mit größeren Schiffen befahren zu können, um die lothringischen Industriegebiete an den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen anbinden zu können. Als sich 1955 die Bevölkerung an der Saar für den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland entschieden hatte, forderte Frankreich als Entschädigung den Ausbau der Mosel. Im Moselvertrag vom 27. Oktober 1956 wurde mit der Bundesrepublik Deutschland und Luxemburg die Moselkanalisierung vereinbart. Der Fluss wurde von seinen Anliegerstaaten zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut.

Vor der Eröffnung der Großschifffahrtsstraße am 26. Mai 1964 gründeten die Anrainerstaaten Frankreich, Luxemburg und Deutschland die Internationale Moselkommission (IMK) mit Sitz in Trier. Die IMK ist eine öffentliche, zwischenstaatliche Einrichtung für die Schifffahrt. Die konstituierende Sitzung der Moselkommission fand am 21. Dezember 1962 statt. Die von ihr erarbeitete Moselschifffahrtspolizeiverordnung gilt in den drei Anrainerstaaten. Die Kommission legt neben der dieser Regelung auch die Vorschriften für die Schifferpatente, Mindestbesatzung und Schifffahrtsabgaben fest.

Heute ist die Mosel nach dem Rhein die zweitwichtigste Schifffahrtsstraße Deutschlands und zählt zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen in Europa. Transportiert werden bis heute vorrangig landwirtschaftliche Erzeugnisse, Brennstoffe und Erze sowie Stahlerzeugnisse, Kies und Steine.

Neben der Güterschifffahrt verkehren zahlreiche Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffe zwischen den touristisch teilweise sehr intensiv erschlossenen Weindörfern und den Städten der Mittel- und Untermosel. Allein an der Mosel-Schleuse Koblenz werden pro Jahr mehr als 2.000 Fahrgastschiffe gezählt.

Kurz & Kompakt

  • RLänge: 544 km
  • RSchiffbare Länge: 231 km
  • RBinnenwasserstraße-Klassifizierung: Vb (Schubverbände bis zu 185 Meter)
  • RWichtige deutsche Häfen: Saarlouis/Dillingen, Trier

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