Wasserstraßen
Die Elbe
Bereits seit dem Mittelalter besitzt die Elbe eine zentrale Bedeutung als Transport- und Handelsweg. Ähnlich wie der Rhein ermöglichte sie der Hanse eine weitreichende Ausdehnung ihres Handelsnetzes bis in die Nähe der Mittelgebirge. Bedeutende Handelsstädte wie Magdeburg entwickelten sich entlang des Flusses zu wichtigen Knotenpunkten. Ab dem 12. Jahrhundert war die Elbe somit ein integraler Bestandteil eines kontinentalen Handelsraums, der sich von Brügge im Westen bis nach Königsberg im Osten erstreckte.
Die Elbe dient nicht nur als Seezufahrt zwischen der Nordsee und dem Hamburger Hafen, sondern ist auch für die Binnenschifffahrt ein bedeutender Verkehrsweg – trotz regelmäßig auftretender Niedrigwasserperioden. Im Bereich der Mittel- und Oberelbe dominieren vor allem Transporte von Baustoffen sowie Großraum- und Schwerlastgütern das Verkehrsgeschehen. Entlang der Unterelbe spielt die Versorgung des Chemieclusters in Brunsbüttel eine zentrale Rolle. Um den besonders niedrigwasseranfälligen Abschnitt zwischen Magdeburg und Lauenburg zu umgehen, steht der Elbe-Seitenkanal als alternative Route zur Verfügung. Über den Mittellandkanal ist zudem eine Anbindung an wichtige Wirtschaftsregionen wie Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, das Ruhrgebiet sowie an den Rhein gegeben.
Vor dem weltbekannten Dresdner Terrassenufer liegt die zentrale Anlegestelle der Sächsischen Dampfschifffahrt. Sie ist nach den St. Pauli-Landungsbrücken in Hamburg die zweitgrößte Anlegestelle im Linienschiffsverkehr der Elbe. Die Ausflugsschiffe verkehren in die alte Residenzstadt Meißen oder in das wildromantische sächsische Elbsandsteingebirge. Hinzu kommen Flusskreuzfahrtschiffe, die von Prag bis nach Hamburg fahren.
Kurz & Kompakt
- RLänge: 1.094 km
- RSchiffbare Kilometer in Deutschland: 727 km
- RBinnenwasserstraße-Klassifizierung: Va (Schiffe bis zu 110 Meter), VIb (Schubverbände bis zu 195 Meter)
- RWichtige deutsche Häfen: Brunsbüttel, Dresden, Hamburg, Magdeburg, Riesa und Wittenberge
Weblinks
Karte